U16-Flagfootballer werden sensationell Vizemeister

Nachdem die neu gegründete U16-Flagmannschaft der Wiesbaden Phantoms unter Head Coach Ramon Müller den Sieg in Gruppe B der Winterliga nur knapp aufgrund der schlechteren Punktdifferenz im direkten Vergleich mit den Nauheim Wild Boys verpasst hatte, stand nun in der Finalrunde entsprechend die vermeintlich schwerere Aufgabe gegen den Sieger der Gruppe B an – Die Kelkheim Lizzards, die sowohl im Jugend- als auch Herrenbereich ausschließlich Flagfootball spielen, hatten die Vorrunde mit einer 6:0-Bilanz eindrucksvoll abgeschlossen. 

Und: Die Phantoms warfen den großen Favoriten mit 39:30 trotz 20:24-Rückstand zur Halbzeit aus dem Titelrennen. Im Finale traf das Team schließlich ein drittes Mal auf die Nauheim Wild Boys, denen sie 33:47 unterlagen, dennoch aber die großen Sieger der Saison zu sein scheinen.

Im Halbfinale startete Vorrundenprimus Kelkheim auch gegen die Phantoms stark, fing den ersten Pass von Phantoms-Quarterback Lucienne Simon direkt ab und trug ihn in die Endzone. Im Gegenzug misslang der Drive der Wiesbadener, die wiederum auf der anderen Seite des Feldes das 0:12 hinnehmen mussten. Doch sie verkürzten: Friedrich Koch fing einen langen Pass Simons in der Endzone und Colin Bächstädt sorgte für den Extrapunkt zum 7:12. 

Es ging Schlag auf Schlag und die Phantoms beantworteten das 7:18 nach einem Lizzards-Pass mit einem Touchdown durch Bächstädt, den Simon aus zehn Yards bedient hatte. Die Lizzards waren ebenfalls parat und punkteten zum 24:13, das wiederum die Phantoms konterten: Fünf Sekunden vor der Halbzeit übernahm Bächstädt als Quarterback und warf einen langen Ball auf Koch, der ihn in der Endzone fing. Auf das 19:24 packte Leander Geis noch einen Punkt, als er einen hohen Ball in der Ecke der Endzone herunterpfückte.

Halbzeit zwei begann wie ein Spiegelbild der ersten. Lavell Felix fing einen Pass der Lizzards ab und trug in zum 26:24 in die Endzone der Kelkheimer. Der Favorit schien erstarrt, denn auch der nächste Pass – lange in die Endzone – wurde interceptet. Dieses Mal von Geis, aus dessen Ballgewinn die Phantoms aber nichts machten.

Im nächsten Drive warf Bächstädt lange Pässe in die Endzone. Den letzten fing Koch zum 32:24 und Bendix Barz erhöhte auf 33:24. Die Lizzards hatten noch nicht aufgegeben und ein langer Pass von der Mittellinie über die Defense wurde in der Endzone zum 30:33 gefangen.

Der folgende Drive sollte die Entscheidung bringen, denn Koch fing den letzten Versuch der Phantoms – ein 12-Yard-Pass Bächstädts – zum 39:30. Geis machte mit seiner anschließenden Interception gegen die Kelkheimer schließlich alles klar und die Offense ließ die Zeit auslaufen. Ramon Müller zog ein entsprechend positives Fazait: “War ein Hammerspiel! Zweimal zurückgekommen. Jetzt gucken wir im Finale, ob uns nochmals – wie zu Hause in Wiesbaden – ein Sieg gegen die Wild Boys gelingt.” 

Leider nicht, was sich schon zur Halbzeit beim 7:20 abzeichnete. Strafen ermöglichten es den Nauheimern, zweimal direkt vor der Wiesbadener Endzone zu starten. Ihr 6:0 war entsprechend nur eine Frage der Zeit und auch das 7:0 glückte ihnen. Doch die jungen Phantoms glichen durch einen 12-Yard-Lauf Lukas Werners und den Zusatzpunkt von Leaner Geis aus.

Es sollte der letzte Gleichstand sein, denn trotz guter Defense im folgenden Drive und einer Interception durch David Eis zog Nauheim auf 20:7 davon. “Unsere Plays waren nicht erfolgreich, es wurden zu viele lange Pässe über das ganze Feld geworfen, die an der Decke hängen blieben oder den Mitspieler nicht erreichten”, lautete das Fazit aus Reihen der Phantoms zu diesem Zeitpunkt.

Nach dem Seitenwechsel agierten beide Teams auf Augenhöhe. Die Phantoms kamen mit ihrer Offense in zwei Plays bis auf drei Yards an die Endzone heran, Bächstätt passte auf Werner und seinem 13:20 ließ der Wiesbadener durch einen Lauf aus der eigenen Hälfte das 19:20 folgen. Beide Male blieb es bei sechs Punkten, wodurch die Nauheimer die Chance hatten, mit einem Touchdown und einem Zusatzpunkt immerhin wieder acht Zähler Puffer zu erspielen. Mit einer Interception brachten sie sich im Anschluss in gute Feldposition und passten von kurz hinter der Mittellinie schließlich zum 33:19.

Danach punkteten beide Teams abwechselnd: Die Phantoms durch Koch zunächst zum 25:33 und 27:33, Nauheim mit Touchdown und Zusatzpunkt zum 40:27 sowie nochmals Werner für Wiesbaden nach einem langen Bächstädt-Pass zum 33:40. Entscheidend war ein langer Ball des Meisters, der ungedeckt in der Endzone gefangen wurde.

Mit der Vizemeisterschaft kann die U16 der Phantoms jedoch sicherlich gut leben, immerhin war es doch bereits eine Sensation, überhaupt das Finale erreicht zu haben. Und: Die einzige Niederlage, die der Meister in der gesamten Saison hinnehmen musste, brachte ihm das Wiesbadener Team bei, das eine herausragende Premierenssaison spielte. Wow!

Nächster Spieltag

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