Acht von zehn Spielen sind gespielt. Wie fällt Dein aktuelles Zwischenfazit der Saison in der Regionalliga aus?
Absolut positiv! Wir haben unsere Spielkultur, unsere Leistung und unseren Zusammenhalt bis auf ein Niveau entwickelt und verbessert, das als Grundlage für den Erfolg der Phantoms für den Rest dieser Saison und darüber hinaus dienen wird. Ich könnte nicht stolzer auf die Kerngruppe der Spieler sein, die eine Reihe unserer Teamziele in Angriff genommen und erfolgreich erreicht hat. Diese Jungs haben unser Motto „Be The Hammer!“ wirklich angenommen – und „Empty The Bucket!“ Es ist eine Freude und Ehre, diese jungen Männer zu coachen, zu führen und mit ihnen zu lernen.
Wie wichtig war der Gewinn des Hessenpokals vor Saisonbeginn für die bisherige positive Bilanz?
Lebenswichtig. Wir mussten wissen, was nötig war und wie es sich anfühlte, wieder zu gewinnen. Dieser Erfolg zu Beginn der Saison gab uns das Vertrauen in uns selbst und unsere Systeme, um diesen Erfolg die ganze Saison über fortzusetzen. Es war auch ein wichtiger Sieg für den Club. Unsere Vorstandsmitglieder haben in der Nebensaison unzählige Stunden damit verbracht, Neuverträge abzuschließen, neue Sponsoren zu finden und die Ressourcen bereitzustellen, die wir benötigen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Nicht zu vergessen alle, die in welcher Form auch immer für die Phantoms aktiv sind.
7:1 Erfolge klingt klasse, aber was fehlte zum Sieg in Montabaur?
Ich habe mir diese Frage so oft gestellt, dass ich es nicht mehr zählen kann, und scheine immer auf eine andere Antwort zu stoßen. Zunächst einmal ist Montabaur eine gut trainierte und talentierte Mannschaft. Die Farmers beherrschen alle Phasen der Umsetzung ihres Spielplans. Ich habe großen Respekt vor ihnen als Team und ihrem Staff. Aber zu Deiner Frage: Ich glaube, es fehlte uns eine Führungsebene, die ich selbst nicht bieten konnte. Wir waren körperlich und taktisch vorbereitet, aber ich habe nicht gut genug gearbeitet, um uns mental auf einen so intensiven Wettkampf vorzubereiten. Es war und ist eine der wichtigsten Lektionen, die ich in meinem ersten vollen Jahr als Head Coach gelernt habe. Ich behaupte nicht, dass ich dieses Problem vollständig behoben habe, aber ich kann versprechen, dass eine andere Mannschaft auf dem Spielfeld sein würde, wenn wir die Chance hätten, noch einmal gegen Montabaur zu spielen.
Was bringt der Mannschaft eine mögliche 9:1-Bilanz?
Eine Menge. Es gibt so viele Aspekte bei dem, was wir aktuell aufbauen, installieren und planen, dass eine solche Bilanz bestätigen würde, dass wir auf dem richtigen Weg sind. In erster Linie würde es den Spielern, Coaches und dem Vorstand sowie allen Helfern zeigen, dass wir einen großen Schritt gemacht haben und an der Schwelle zum Wiederaufstieg in die GFL2 stehen. Es würde auch in der Off-season von Vorteil sein, die „richtigen“ Spieler und Coaches zu halten und weitere zu rekrutieren und dem Vorstand eine Basis zu bieten, mit potenziellen Sponsoren in Gespräche zu treten. Schließlich sollte es keinen Spieler, Coach oder Phan geben, der nicht stolz auf die beste Bilanz ist, die dieses Programm in den drei Jahren, in denen ich beim Verein war, erzielt hat.
Woran werdet ihr nach der Saison arbeiten, um 2024 noch erfolgreicher zu gestalten?
Die Planung für 2024 hat bereits begonnen! Ich habe mich schon mit Spielern, Coaches und Sportdirektor Oliver Gebhardt zusammengesetzt, um zu besprechen, wie wir die Off-season angehen wollen. Die drei wichtigsten Dinge, die ich ansprechen möchte, sind die Neuausrichtung des Coaching Staff, verbesserte Kraft und Kondition der Spieler sowie ein höheres Maß an gemeinsamem Verständnis im Team, bei Coaches und Spielern gleichermaßen. Wie bereits erwähnt, verfügen wir absolut über die solide Grundlage, die wir für die Saison 2023 entwickeln wollten, und jetzt ist es an der Zeit, auf dieser Grundlage für die Saison 2024 und darüber hinaus aufzubauen. Ich freue mich schon jetzt auf die Möglichkeiten, die uns die nächste Saison bieten wird.
Weit nach vorne geblickt: Was fehlt den Phantoms noch, um wieder ein gutes und etabliertes GFL2-Team zu werden?
Tolle Frage und nicht leicht zu beantworten, denn es geht nicht nur um ein oder zwei Dinge, sondern um unterschiedliche Faktoren in mehreren Punkten. Die einfachste Antwort, die ich geben kann, ist jedoch, dass wir auf dem Fundament der gesamten Saison 2023 aufbauen müssen. Wir müssen weiterhin Spieler, Coaches und Sponsoren finden, die verstehen, worum es bei Phantoms-Football geht und die mit uns wachsen und weiterentwickeln wollen. Wir brauchen Leute, die an unsere Philosophie, an unsere Kultur, glauben und den Wunsch haben, auf und neben dem Spielfeld der “Hammer” zu sein und den “Bucket“ leeren wollen. Wir müssen verstehen, dass „it takes what it takes“, und dass es inakzeptabel ist, sich mit weniger zufrieden zu geben. Unter dem Strich denke ich wie bereits gesagt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wieder in die GFL2 zurückzukehren, und ich weiß, dass wir bei Gelegenheit über die gesamte Infrastruktur, Ressourcen und Unterstützung verfügen werden, die wir benötigen, um auf diesem Niveau weiterhin erfolgreich zu sein.
Werden die U19 Seniors nach dem Play-offs-Aus sofort in die Regionalligamannschaft integriert?
Auf jeden Fall zu 100 Prozent! Die Männermannschaft und die U19 sind im vergangenen Jahr auf Coaches- und Spielerebene immer enger zusammengewachsen und dies ist nur ein weiterer Weg, wie wir diese Verbindung oder Verzahnung verbessern. Head Coach Christian Freund leistet mit seinem Staff großartige Arbeit bei der Nachwuchsförderung in der U19 und die Jungs, die zu uns in die Regionalliga kommen, werden einiges davon in unseren letzten beiden Spielen der Saison in Aktion zeigen.
Wann beginnt die Off-season? Können neue Spieler schon mittrainieren oder an einem Probetraining teilnehmen?
Die Saison 2024 beginnt für die Phantoms im Oktober und Termine für Probetrainings, offene Trainings und Position Camps werden in Kürze bekannt gegeben. Wir heißen immer neue Spieler in “Camp Lindsey”, Willy-Brand-Allee in Wiesbaden, und unseren Trainings willkommen. Sie müssen aber bereit sein, an sich zu arbeiten!