Herber Rückschlag, aber kein Grund aufzugeben

Bild: Bastian Klaas

Das Regionalligateam der Wiesbaden Phantoms hat in Montabaur einen herben Rückschlag im Kampf um die Play-offs hinnehmen müssen. Gegen die Fighting Farmers unterlag das Team von Head Coach David Gordon mit 15:26, geriet damit im direkten Verleich ins Hintertreffen und muss nun darauf hoffen, dass Montabaur in der restlichen Saison zweimal verliert, um noch an den Farmers vorbei- und in die Partien um den Aufstieg in die GFL einzuziehen – ein eher unwahrscheinliches Szenario.

“Wir freuen uns jetzt dennoch auf die nächsten Spiele, wollen alle gewinnen… und wer weiß!? Im Football ist alles möglich”, betonte Gordon. Schon im Huddle nach der Niederlage hatte er gegenüber seinen Athleten gefordert, nicht aufzustecken, sondern alle noch ausstehenden Partien siegreich zu gestalten.

Gegen die “Bauern” fehlte hier und da ein Yard, eine Handlänge oder auch ein wenig Glück. So hatten die Phantoms die Angriffsbemühungen der Gastgeber mehrfach anscheinend gestoppt – ein Großteil lief über Runningback Sammy Kilic, den die Defense nie komplett in den Griff bekam – doch Phantoms-Eigengewächs Tom-Emil Meissner, als Quarterback in Diensten Montabaurs, überbrückte dreimal die letzten Yards in die Endzone selbst. Beim zwischenzeitlichen 13:0 sogar nach einem Fumble des Ballträgers. 

Schon bis zu diesem Zeitpunkt wussten Offense und Defense der Phantoms durchaus zu gefallen: Amier Hobson tankte sich bei einem 18-Yard-Lauf durch die gegnerische Abwehr, Quarterback Lennard Turturica passte hervorragend auf Jerry Weishaupt und Christopher Hobson setzte auf das fehlende Yard bei einem vierten Versuch noch einige Yards drauf. In der Defense tat sich unter anderem Dimo Moissiadis mit einem harten Tackle hervor.

Amier Hobson returnierte das Ei nach dem 0:13 über 48 Yards, Turturica bediente Weishaupt und Nicholas Shoopinsky, Christopher Hobson brachte die Phantoms 22 Yards näher an die Endzone und schließlich verlor Turturica nach einem harten Sack den Ball.

Doch die Defense der Phantoms stoppte den anschließenden Drive. Dion West fing einen Wurf des bei Pässen unsicher wirkenden Meissners ab und trug ihn über fast 80 Yards zum 6:13. Elias Gruber traf danach mit seinem Holder Malthe Schmitt.

Es folgten zwei Drives ohne große Auswirkung auf das Spiel. Einmal beendete Jan Hommer mit einem Sack und neun Yards Raumverlust der “Bauern” deren Angriffssequenz. Selbst gelang es der Phantoms-Offense aber erneut nicht, Punkte auf das Scoreboard zu bringen. Stattdessen erreichte Meissner vier Sekunden vor der Halbzeit ein drittes Mal die Endzone der Wiesbadener.

Auch nach der Pause lief das Spiel der Farmers weiterhin hauptsächlich über Kilic, allerdings blieb es am Ende bei einem punktlosen Abschnitt. Highlight war die Reaktion Raphael Gardonis auf einen zu hohen Snap, den er in einen neuen ersten Versuch verwandelte. Ein langer Turturica-Pass auf Juice Akins verfehlte den Receiver nur um eine Armlänge – die Chance, zu verkürzen, war damit dahin. Eddric Whack sorgte anschließend für einen sehenswerten Tackle.

Malthe Schmitt übernahm im vierten Spielabschnitt einen Drive als Quarterback, brachte einen guten Pass an und bewies auch Läuferfähigkeiten, am Ende fumbleten die Phantoms aber den Ball. Die Farmers erhöhten im Gegenzug nach einem langen Drive auf 26:7, nachdem Meissner zunächst lang auf Spencer Corona und später in die Endzone auf Donovan Eugene Lucas geworfen hatte.

Der nächste Phantoms-Drive konnte sich sehen lassen: Turturica fand zunächst Amier Hobson, dann Christopher Deisenroth, doch schließlich wurde der Angriff der Gäste einmal mehr gestoppt. 

Moritz Kiehl und Oliver Gebhardt schlugen im Gegenzug nacheinander in den Farmers-Ballträger ein und 1:48 Minuten vor dem Schlusspfiff startete der letzte Drive der Phantoms, der durchaus sehenswert und facettenreich war. Turturica fand in dessen Verlauf unter anderem Amier Hobson und Christopher Deisenroth mit starken Würfen. Hobson war es schließlich auch, der das 13:26 nach einem Turturica-Pass erzielte. Die Conversion per Lauf über Christopher Hobson gelang ebenfalls. Mehr als das 15:26 war für die Phantoms aber nicht mehr drin.

“Das ist ein hart spielendes, gutes Team. Dass Emil aus dem Fumble das 13:0 macht, war wirklich stark”, zollte Wiesbadens Head Coach David Gordon den Farmers Respekt. “Wir wussten, dass das Team, das mehr Fehler macht, auch verlieren würde. Das waren leider wir. Ich bin dennoch unheimlich stolz auf mein Team. Die Jungs haben nie aufgegeben und bis zuletzt gekämpft. Der letzte Drive mit Läufen und Pässen war sehr gut vorgetragen. Ich könnte wirklich nicht stolzer sein.”

Die Phantoms haben nun eine Bye Week, bevor sie am Sonntag, 18. Juni, 14 Uhr, bei den Kaiserslautern Pikes gastieren. Am Samstag, 24. Juni, empfängt Wiesbaden dann die Darmstadt Diamonds im heimischen “Camp” zum Duell der beiden ältesten hessischen Football-Clubs.

Der restliche Spielplan:

  • So., 18. Juni, 14 Uhr: Kaiserslautern Pikes – Wiesbaden Phantoms
  • Sa., 24. Juni, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Darmstadt Diamonds
  • So., 9. Juli, 15 Uhr: Frankfurt Pirates – Wiesbaden Phantoms
  • Sa., 15. Juli, 17 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Rüsselsheim Crusaders
  • So., 27. August, 15 Uhr: Mainz Golden Eagles – Wiesbaden Phantoms
  • Sa., 2. September, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Mainz Golden Eagles