“Härter arbeiten als in der Saison”

Die reguläre GFL-J-Saison ist zu Ende und das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft verloren. Die U19 der Wiesbaden Phantoms hat sich als Gruppenzweiter souverän für die Play-offs qualifiziert und damit ihr Minimalziel erreicht. Head Coach Christian Freund schaut zurück und wagt auch einen Ausblick.

Wie fällt Dein Fazit zur GFL-J-Saison aus? Mit drei “zu Null”-Spielen und dem 0:69 in Berlin kannst Du sicherlich nicht zufrieden sein, oder?

Wir sind unter den letzten acht Teams, Ziel waren die Play-offs. Natürlich sind vier Spiele ohne positive Punkte nicht gerade “die beste Ausgangssituation”, vor allem wenn diese zum Saisonende passieren. Unsere Defense hat dieses Jahr zu lange auf dem Platz gestanden, sodass ein Einbruch irgendwann kommen musste. Dies hat natürlichen auch unseren defensiven Schnitt nach unten gezogen.

Und zu den Interconference-Spielen?

Vor der Saison hatten wir uns mehr ausgerechnet. Diese Begegnungen sind eine Bereicherung des Spielplans, man sieht neue Gegner und bereitet sich anders vor. Ich hoffe, die Spiele bleiben bestehen.

1:3 in den Interconference-Spielen, 4:2 in der Gruppe. Bedeutet das automatisch, dass die Gruppe Mitte die schwächste ist? 

In der Gruppe Mitte fehlt der Unterbau. Dieses Jahr haben alle anderen U19-Teams nur 9er Football gespielt, dies auch teilweise nur in Spielgemeinschaften.Wir müssen generell über die Ausbildung der Jugend in U16 und U19 reden. Bekannt ist, dass es mehr Trainingseinheiten benötigt, die Jungs müssen auch außerhalb des Teamtrainings mehr machen. Hier fehlt teilweise ein Angebot, uns zum Beispiel Hallen-, Platz- und Kraftraum-Zeiten. Dieses Jahr hatten alle Teams das Problem, dass die Corona-Jahrgänge in der U19 spielten, die 2020/2021 teilweise gar keinen Sport hatten, weder in der Schule noch im Verein. Dies macht sich dann bemerkbar. Und ja, die Gruppe Mitte sehe ich schon als schwächere Gruppe, aber nicht unbedingt als schwächste. Die Vereine müssen sich überlegen, wie sie Bundesliga-Football attraktiv anbieten können.

Sechs Teams in der einen, vier Teams in einer anderen Gruppe. Was kann generell in der GFL-J verbessert werden?

Dieses Jahr haben 19 Teams von möglichen 24 gespielt. Die Leistungsdichte oben ist zu klein, über Masse geht es nicht. Die letzte Reform der GFL-J ist 13 Jahre her. Wir müssen uns Gedanken machen, ob wir eine GFL-J der stärksten zwölf Vereine und eine GFL-J2 für die Regionalität anbieten. Es kann in der Jugendbundesliga nicht sein, dass Spiele ausfallen oder abgesagt werden, weil man “es sich nicht leisten kann.”

Wie geht es jetzt nach Ausscheidens im Viertelfinale weiter?

Kurze Pause, dann Open Team  Activities und die Seniors und 18-Jährigen, die möchten, gehen zu den Herren für zwei Spiele in die Regionalliga.

Wie sieht die Off-Season generell aus? Stehen bereits Termine fest?

Einzig der Saisonabschluss am 30. September ist bereits fixiert, ansonsten stehen wir noch in Gesprächen für Off-Season-Spiele, auch, um die Seniors der U16 schnell einzubinden. Wir suchen für 2024 übrigens Coaches für alle unsere Teams, wer also Neues wagen möchte, darf sich gerne melden. Klassische Spieler-Try-Outs werden wir nicht machen, jeder ist jederzeit willkommen.