Hoffnung auf Einhörner – und die eigene Stärke

Bild: Anette Freund

Die U19 der Wiesbaden Phantoms hat in der GFL-J, der Jugend-Bundesliga, die Teilnahme an den Play-offs um die Deutsche Meisterschaft bereits seit dem vergangenen Spieltag sicher. Als Zweiter der Gruppe Mitte müsste sie allerdings zum Nord-Gruppenersten Berlin Adler reisen und hätte kein Heimrecht. Ziel ist nun also, den Tabellenführer Bad Homburg noch einzuholen, der jedoch vier Punkte vor dem Phantoms rangiert. Ein Sieg im Interconference Game gegen die in den vergangenen Wochen immer stärker erscheinenden Stuttgart Scorpions war daher vonnöten.

Mit 17:6 behielten die Phantoms in einer Partie auf Augenhöhe tatsächlich die Nase vorne. 14:0 stand es zur Halbzeit, danach dominierten die Defenses noch mehr.

Die Gastgeber scheiterten an einem ersten First Down, Antonio Liuzza schlug in einem guten Scorpions-Drive stark im Gegner ein und Henrik Garshol-Lanzrath sorgte mit einem Sack für elf Yards Raumverlust. Quarterback Philipp Lotz ermöglichte mit einem sehenswerten Pass auf Anton Göbel ein erstes Offensiv-Highlight und auch Connor Fleischer, Lino Weber und Fabio Marchesi traten mit guten Leistungen in der Defense in Erscheinung. Erste Punkte sahen die Zuschauer aber erst im zweiten Spielabschnitt.

Fleischer brachte sein Team nach einem von Kaminski verursachten Fumble der Stuttgarter in Ballbesitz, Lotz passte über 21 Yards auf Emil Greulich und Titus Lotz brachte die Phantoms mit einem starken Lauf bis knapp vor die Endzone, die Philipp Lotz schließlich per Sneak erreichte. Das 7:0 erzielte Marchesi. Die Scorpions konnten nicht kontern, die Phantoms aber später – Mick Raabe hatte mit einigen Läufen für guten Raumgewinn gesorgt – eine Interception von Marchesi über 59 Yards zum 13:0 in die Endzone ihrer Gäste tragen. Auch für das 14:0 zeichnete Marchesi verantwortlich.

Nach der Pause sicherte Silas Menzel einen Stuttgarter Fumble, Max Derbeck machte mit einem starken Lauf auf sich aufmerksam, Titus Lotz und erneut Derbeck pflügten geradezu durch die Scorpions-Defense und Philipp Lotz erreichte ein neues First Down – die Endzone aber nicht. Ein Field Goal über 42 Yards scheiterte schließlich. Die Scorpions verkürzten im Gegenzug auf 6:14 und wollten per Conversion zwei weitere Punkte erzielen, doch der Pass fand keinen Abnehmer. Kaminski sicherte den Onsidekick der Gäste.

Den Schlusspunkt setzte Fabio Marchesi im vierten Quarter. Die Scorpions hatten den Ball gefumblet und Ben Kaminski ihn für die Phantoms gesichert. Am Ende des Drives verwandelte Marchesi schließlich ein 33-Yard-Field-Goal zum 17:6.

Den Gruppenersten Bad Homburg konnten die Phantoms mit ihrem sensationellen Erfolg jedoch nicht wirklich unter Druck setzen, denn die Sentinels gewannen fast zeitgleich ihr Heimspiel gegen den Süd-Dritten Munich Cowboys mit 30:8. Am Samstag, 8. Juli, 16 Uhr, treten die jungen Wiesbadener in Bad Homburg an, um den Rückstand auf den Gruppenersten auf zwei Punkte zu verringern, danach müssten sie am Samstag, 15. Juli, ab 13 Uhr die Fursty Razorbacks schlagen und Bad Homburg einen Tag später in Schwäbisch Hall verlieren, damit die Phantoms als Gruppensieger in die Play-offs einziehen. Kein unmögliches Szenario.


Der restliche Spielplan: 

  • Sa., 8. Juli, 16 Uhr: Bad Homburg Sentinels – Wiesbaden Phantoms
  • Sa., 15. Juli, 13 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Fursty Razorbacks