Die Wiesbaden Phantoms Ladies spielen am Samstag, 22. Juni, ihre Heimpremiere in “Camp Lindsey”. Kick-off gegen die Rodgau Pioneers ist um 13 Uhr.
Zeit, mit 50 Prozent des Team-Manager-Duos der Ladies zu sprechen… Sonja Meurer steht Rede und Antwort – und gibt ein wenig in Sachen MVP-Ehren an. Sympathisch!
Zunächst mal zu Rodgau: Wie hast Du den Sieg erlebt?
Endlich ist der Knoten geplatzt. Zu Beginn waren alle sehr angespannt, immerhin hatten wir das erste Saisonspiel mit der Niederlage gegen Marburg noch im Kopf. Der erste Touchdown der Vereinsgeschichte hat ein wenig auf sich warten lassen, wurde aber dann umso mehr gefeiert. Der erste Sieg der Wiesbaden Phantoms Ladies ist geschafft und er bedeutet gleichzeitig einen enormen Push für das Selbstbewusstsein der Mädels! Die Zeit der Endzonen-Allergie, die Dennis Schmidt diagnostiziert hat, ist damit hoffentlich überstanden.
Wie hast Du die Zeit seit dem ersten Training im November 2023 erlebt?
Das erste Training auf der Ebsch´ ist mittlerweile ein Dreiviertel Jahr her und wir fühlen uns nach wie vor sehr wohl in Wiesbaden. Ein sehr großer Teil der damaligen Neulinge sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Teams geworden; sei es auf dem Feld oder abseits des Trainings. Seitdem arbeiten wir stetig an unseren Skills, entweder „offline“ auf dem Feld oder von daheim online.
Was genau sind Deine Aufgaben im Team?
Meine Aufgaben sind aktuell zweigeteilt. Einerseits betreue ich das Team in vielen organisatorischen Angelegenheiten. Das mache ich aber nicht alleine, sondern zusammen mit Jenny Wollmann, die aber auch Quarterback spielt. Wir kennen uns durch Football schon sehr lange und ich glaube es sind mittlerweile 15 Jahre, in denen ich sie nicht mindestens einmal die Woche sehe. Das schweißt zusammen und ich kann mich jederzeit auf sie blind verlassen. Eine kurze Absprache genügt. Ihre Unterstützung hilft mir sehr, da ich mich ansonsten nicht so gut auf meine weitere Aufgabe als Coach für die Wide Receiver konzentrieren könnte. Zusammen mit Florian lassen wir die Bälle fliegen. Die ersten sieben Saisonwochen sind durch fünf Spiele sehr eng getaktet. Da ist es sehr wertvoll, eine gut funktionierende Gemeinschaft zu haben; sei es zum Beispiel beim Videotape kommentieren vom vergangenen Spieltag (das dauert nämlich) oder Jerseys und Hosen waschen. Da sind immer einige Waschgänge notwendig.
Kribbelt es noch, wenn Du an der Sideline stehst?
Mittlerweile kann ich sehr gut die Mädels alleine aufs Feld lassen. In der Vergangenheit stand ich selbst viel auf dem Spielfeld, sei es zu Beginn im Flagfootball, später dann mit der Damenmannschaft in Mainz und sogar auch einmal in der damals erstmals gegründeten Damen-Nationalmannschaft. Aus Flagzeiten hatte ich die Wiesbadener daher noch sehr gut in Erinnerung und habe viele Duelle mit ihnen ausgetragen – das klassische Mainz-Wiesbaden-Duell eben. Manchmal gewann Wiesbaden, manchmal Mainz. Das war eine sehr schöne Zeit! Ich sag nur: MVP Indoor-Hessenmeister 2007! Da muss ich aber nochmal unbedingt im Keller nachschauen, ob das auch stimmt.
Was ist das Reizvolle an American Football der Frauen?
Glücklicherweise ist es ja an sich erstmal die gleiche Sportart und daher genauso spannend, anstrengend, emotional und mit Hochs und Tiefs versehen. Manchmal meine ich aber, bei Damenspielen ein wenig mehr (An-)Spannung zu verspüren. Da schauen einen als Coach oft große und aufgeregte Augen an und jeder wartet, bis es endlich losgeht. Für meinen Teil muss ich sagen, dass mir diese Sportart über all die Jahre sehr viel Selbstbewusstsein und auch gleichzeitig Ruhe gegeben hat. Man arbeitet mit viel Spaß fordernd an Körper und Geist und ich freue mich daher über jede weitere Dame, die es ausprobieren und erleben möchte. Es macht aber einfach auch unendlich viel Spaß, gemeinsam Punkte zu erzielen oder den Gegner genau davon abzuhalten!
Warum sollten Footballfans am Samstag, 22. Juni, 13 Uhr, in “Camp Lindsey” sein?
Es wird das erste Spiel einer Frauenmannschaft im “Camp”, also eine Premiere für die Zuschauer und den ganzen Verein. Dieser Meilenstein ist auch den Mädels sehr bewusst und sie freuen sich daher sehr auf den ersten Heimspieltag in Wiesbaden. Die Zuschauer erwartet sicher ein schönes, spannendes und faires Spiel.
Gibt es – außer der Premiere am Samstag – ein Spiel, auf das Du Dich danach noch besonders freust?
Gießen begegnen wir nicht zum ersten Mal. Vergangene Partien waren immer interessante Spiele und so hoffe ich auch dieses Mal wieder auf einen Sieg für uns. Am vergangenen Wochenende ging bei der Partie Gießen gegen Marburg das Team der Golden Dragons als Sieger vom Platz, sodass sich für die Gruppe Mitte der DBL2 noch kein eindeutiger Favorit erkennen lässt. Das werden wir erst nach dem 6. Juli wissen!