Wiesbaden Phantoms sichern sich Hessenpokal

Bild: Anne Maas

Mit einem am Ende ungefährdeten 35:14 haben sich die Wiesbaden Phantoms den Hessenpokal gesichert. Bei den Rüsselsheim Crusaders – Gegner des Teams von Head Coach David Gordon in der Regionalliga – dauerte es jedoch bis Ende des ersten Quarters bis die Wiesbadener einigermaßen in Tritt kamen. Da stand es aber schon 14:3 für Gastgeber Rüsselsheim.

Die Mannschaft von Brian Caler erwischte die Phantoms eiskalt. Dem 3:0 der Phantoms unter Führung von Quarterback Niklas Woelbert durch ein 30-Yard-Field-Goal von Elias Gruber ließen die Rüsselsheimer 14 Punkte folgen – einmal nach einem langen, schlecht abgewehrten Pass, einmal durch einen kurzen, nachdem das Wiesbadener Special Team einen fast 70 Yard langen Punt Return der Gastgeber zugelassen hatte. Eine Interception konnten die “Kreuzritter” danach nicht verwerten.

Die Phantoms minimierten daraufhin ihre Fehler, sorgten für weniger Strafen und brachten 32 Zähler in Folge auf die Anzeigetafel. Den Wendepunkt stellte die Interception von Dion West dar, der direkt nach dem Ballwechsel durch den Turnover der Rüsselsheimer wiederum Wiesbadens Offense aufs Feld brachte – auf der 17-Yard-Linie der Gegner. Christopher Hobson trug das Ei zum ersten Touchdown der Phantoms und zum 9:14 in die Endzone und Gruber erhöhte mit seinem Holder Malthe Schmitt, der später auch als Quarterback auflaufen sollte.

Jannis Fiedler sorgte im nächsten Drive für einen Fumble, den Jakob Berghäuser aufnahm, bevor die Phantoms selbst Glück hatten: Amier Hobson tankte sich eindrucksvoll durch die Defense der Crusaders, verlor aber den Ball, den wiederum Sebastian Sell aufnahm und für ein neues First Down sorgte. Bereits zuvor hatte Jan Hommer einen Fumble der Gastgeber aufgenommen und das 3:0 erst ermöglicht.

Im zweiten Quarter erlief Sell die Führung der Wiesbadener als er sehenswert 21 Yards überbrückt. Gruber traf souverän zum 17:14, das sich bis zur Halbzeit nicht mehr ändern sollte, denn zweimal stoppte die Defense die Crusaders ohne First Down, während Lennart Turturica nun als Quarterback einige starke Pässe und auch den vermeintlich nächsten Touchdown warf, der jedoch von den Referees nicht gewertet wurde.

In der Halbzeit fanden Head Coach David Gordon und sein Staff deutliche Worte, denn die ersten beiden Quarter waren nur teilweise nach ihrem Geschmack verlaufen. Direkt nach Wiederanpfiff schien die Ansprache noch keine Wirkung gezeigt zu haben, denn der Kick-off-Return wurde auf der eigenen 30-Yard-Linie gefumbelt – das Ei kam aber im nächsten Spielzug auf der 35-Yard-Linie nach einem Rüsselsheimer Fumble sofort wieder in Phantoms-Besitz. Malthe Schmitt lief nun als Spielmacher auf und Sebastian Sell über 75 Yards bis in die Endzone. Das 23:14 hatte der Runningback beinahe “untouched” erzielt. Der PAT misslang wegen eines zu hohen Snaps.

Moritz Kiehl wehrte im nächsten Drive der Crusaders einen Pass ab, Christopher Hobson sorgte nach dem Ballwechsel für ordentlich Raumgewinn, doch nach einer Interception kurz vor der Endzone der Rüsselsheimer schienen die Phantoms nach einem guten Drive leer auszugehen. Zwei Spielzüge später sorgte Maximilian Krauss jedoch für einen Safety und zwei weitere Punkte. Wie im Halbfinale gegen Wetzlar hatte somit auch die Defense der Wiesbadener Zähler erkämpft.

Mit Turturica auf der QB-Position gingen die Phantoms ins letzte Quarter, in dem der junge Spielmacher zunächst Christopher Deisenroth in Szene setzte und Gruber mit einem Field Goal über 26 Yards auf 28:14 erhöhte. Die Entscheidung fiel fünfeinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff, als Dimo Moissiadis einen 60-Yard-Kick-off-Return erst in der Endzone beendete. Gruber stellte mit seinem neunten Punkt den 35:14-Endstand her. Der kraftvolle “Zeitlupen-Lauf” von Alex Werner war kurz vor Spielende zwar mehr als sehenswert, änderte am Ergebnis aber nichts mehr.

Gordon sprach dem Wiesbadener Team im Abschlusshuddle ein Lob für seine Moral nach dem 3:14-Rückstand aus. Einer wirklich schlechten Anfangsphase hätten die Phantoms eine souveräne und überlegene Leistung folgen lassen, aber noch viel Arbeit vor sich. Feiern sollten sie nun dennoch…

Am Sonntag, 7. Mai, nun die Regionalligasaison für die Phantoms mit der Auswärtspartie bei den Darmstadt Diamonds. Bis dahin soll an den Schwächen und Fehlern, die in den beiden Hessenpokalspielen ersichtlich wurden, weiter gearbeitet werden, denn der Gewinn des Hessenpokals soll nur ein erster Erfolg in der Spielzeit 2023 sein.

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