Autor: Phantoms U16
Mit zur Saison veränderter Ausgangslage ging es am vergangenen Wochenende für die U16 zum Abschluss der Saison nach Amsterdam. Die beiden Top Scorer waren nicht dabei, ebenso fehlte durch Verletzung, Erkältung oder parallel stattfindender Klassenfahrten der eine oder andere Spieler, so dass die U16er Mannschaft nicht in Bestbesetzung auftreten konnte. Garniert wurde das ganze Vorhaben zusätzlich mit einem auf U17 aufgestockten Turnier sowie dem längsten Anfahrtsweg aller Teilnehmer. Bereits um 03:00 Uhr morgens fuhr man am Samstag im Europaviertel ab.
Konnte mit dieser Mannschaft etwas gelingen bei einem internationalen Turnier bestehend aus holländischen, sowie Mannschaften aus NRW? Und ob!
Das erste Spiel fand gegen die Cologne Falcons statt, dem Tabellenzweiten aus der U16 Oberliga NRW – Gruppe West. Wie Wiesbaden, trat man mit einer reiner U16 Mannschaft an. Die Phantoms starteten wie gewohnt. Die Defense stoppte den gegnerische Angriff und schnell führte man 7:0. Aber das war es auch schon. Die im Vergleich zur Saison nun sehr junge Mannschaft – das Durchschnittsalter im Angriff betrug nur knapp über 14 Jahre – machte die Erfahrung, dass eine Mannschaft aus NRW aus anderem Holz geschnitzt ist, als die bisherigen Gegner in der U16 Jugendregionalliga Mitte. Die Verteidigung wurde umgestellt, Wiesbaden machte ungewohnt viele Fehler und konnte nicht weiter punkten. Dann passierte in der Verteidigung knapp zwei Minuten vor Schluss das schier Unfassbare. Zum ersten Mal seit der Vorbereitung im April punktete ein Team und die Conversion für zwei weitere Punkte gelang auch noch. Köln führe 8:7. Doch Wiesbaden gab nicht auf. Der Angriff den Ball noch bis an die gegnerisch 20 Yards Line tragen. Doch dann wurde ein letzter langer Pass abgefangen, die Falcons spielten die Zeit runter und gewannen 8:7 das Spiel. Aber das sollte die einzige Niederlage des Tages bleiben.
Im zweiten Spiel war der niederländische Meister und Gastgeber, die Amsterdam Crusaders, der Gegner. Im Gegensatz zu den Kölnern stand eine U17-Mannschaft den jungen Phantoms gegenüber. Und diese physische Überlegenheit war auch gleich nach dem Kick Off zu spüren. Doch bedauerlicher Weise gab es kurz nach Spielbeginn einen Unfall auf dem Platz mit der Folge, dass ein Wiesbadener Spieler liegen blieb. Die Verletzung erwies sich zum Schluss als harmlos, aber es dauerte länger, um das festzustellen, da der Spieler auf dem Platz liegen bleiben musste. Wegen der sehr engen zeitlichen Taktung des Turniers wurde das Spiel beim Spielstand von 0:0 abgebrochen. Ein glückliches Ergebnis für Wiesbaden, den bei einem normalen Spielverlauf wäre die Niederlage nicht zu vermeiden gewesen, so fair muss man sein. Hier war das Glück diesmal auf Seiten der jungen Phantoms, auch wenn der Preis dafür sehr schmerzhaft war.
Im dritten Spiel stand eine weitere Mannschaft aus Nordrhein Westfalen den jungen Tacklern gegenüber, die Gelsenkirchen Devils, der derzeitige Tabellenvierter der U16 Oberliga NRW – Gruppe Ost. Auch die Devils reisten mit einer um 17jährige verstärkte U16 Mannschaft an, aber in diesem Spiel standen sich reine U16 Teams gegenüber. Gegen die Devils sollten die Phantoms ihr bestes Spiel liefern. Die Verteidigung spielte tadellos. Und der Angriff demonstrierte den gewohnten, wunderschönen Passangriff. 21:2 stand es zum Ende der Partie, da die Gelsenkirchener nur durch eine Safety zu eigenen Punkten kamen.
Im letzten Spiel hieß der Gegner 010 Trojans aus Rotterdam. Und die Niederländer boten eine nahezu reine U17-Mannschaft auf. Nach Begutachtung des Gegners, und weil es das letzte Spiel des Tages war, nahm Wiesbaden die Herausforderung an. So standen sich sehr junge, aber technisch versierte Spieler gegen noch nicht sehr erfahrene, aber sehr große und deutlich ältere Spieler gegenüber. In der ersten Halbzeit konnte Wiesbaden seine technische Überlegenheit ausspielen und führte 6:0. Und ab der zweiten Halbzeit kam dann die Müdigkeit. Es ging einfach nichts mehr. Die Spieler waren stehend KO. Der Gegner wurde immer stärker, je mehr der Phantoms Nachwuchs für jeden sichtbar abbauten. Zum Sieg der Gegner hat es trotzdem nicht gelangt. Mit dem letzten Rest Willensstärke wurde ein 6:6 erkämpft.
Ein Sieg, zwei Unentschieden, eine knappe Niederlage. Neben den Turniersiegern aus Amsterdam und den Zweitplatzieren aus Köln wurde die mit Abstand jüngste Mannschaft Dritter. Ein tolles Ergebnis zum Abschluss einer großartigen Saison.
„Es wäre unangemessen zu sagen, die Spieler seien nur bis an ihrer Leistungsgrenze gegangen“ resümierte Cheftrainer Jonny Ihl das Geschehen, „die Leistungsgrenze haben sie bereits nach dem zweiten Spiel überschritten. Der Rest war reiner Wille und unbändige Freude, dieses wunderschöne Spiel zu spielen. Wir können unseren Stolz über diese Jungs kaum angemessen zum Ausdruck bringen“, sagte er.
Jetzt sind erst einmal Sommerferien, Pause für die Spieler. Zeit Kraft für neue Aufgaben im Herbst und im kommenden Jahr zu sammeln, immerhin gilt es einen Titel zu verteidigen.