Autor: Tobias Goldbrunner
WIESBADEN – Sie werden ihn unterstützen. Gerne. „Auch wenn es natürlich für uns ein extremer Verlust wäre“, erklärt Patrick Griesheimer. Doch der Headcoach der Zweitliga-Footballer der Wiesbaden Phantoms weiß, wovon sein erfolgreichster Runningback Thomas Hogue träumt. „Er will 2015 den Sprung in eine College-Mannschaft in den USA, in seiner Heimat, schaffen. Das wäre natürlich fantastisch. Keine Frage, dass wir ihm da Videomaterial und anderes zusammenstellen“, berichtet Griesheimer.
Hogue kam 2013 zu den Phantoms. Der Vater arbeitet für die US-Army, war lange in Heidelberg stationiert. Vor eineinhalb Jahren zog die Familie in die hessische Landeshauptstadt um. Und Hogue schloss sich den hiesigen Footballern an. Schon in seiner ersten Saison gehörte der 93-Kilo-Mann zu den drei besten Scorern der Phantoms, stand aber noch im Schatten von Willie Milhouse. 2014 ist Hogue der stärkste Wiesbadener in der generell aber zu schwachen Offensive, bei der Tyshawn White aufgehört hat: Hogue, der pro Spiel 69,6 Yards mit dem Ei zurücklegt, erlief fünf Touchdowns und fing zudem einen als Wide Receiver. „Er ist sehr variabel. Und vor allem: Er ist der Mann für die wichtigen Momente“, lobt Griesheimer. „Thomas hat eine unglaubliche Willenskraft. Er hasst es zu verlieren, übernimmt oft Ansprachen und will seine positive Energie auf die Jungs übertragen.“
Dabei hatte Hogue „gar nicht groß Lust, als die Saison anfing. Doch ich habe schnell gemerkt, dass Zug in unser Team kommt. Wir spielen eine gute Runde. Klar, ein paar Mal waren wir nicht auf dem höchsten Niveau. Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen und wollen 2015 ungeschlagen den Titel holen“, kündigt der 22-Jährige an. Sofern er nicht die Chance auf das College erhält. Vorher stehen aber noch drei Ligaspiele 2014 an. Ein extrem schweres davon am Sonntag (15 Uhr) bei Verfolger Nürnberg Rams um den starken Quarterback AJ Springer. Als die Phantoms im Hinspiel ein 0:14 in ein 31:28 drehten, war auch Hogue erfolgreich.