
Wiesbaden schlägt in der GFL2 Regensburg
Die Wiesbaden Phantoms haben in der GFL2 ein Ausrufezeichen gesetzt und 20:18 gegen Regensburg Phoenix gewonnen. Die Bayern waren bis dahin ungeschlagen, Wiesbadens Head Coach David Gordon hatte aber schon nach dem 24:17-Sieg in Montabaur in der Vorwoche betont, er sei sicher, dass die Phantoms auch Phoenix bezwingen könnten.
David Tibo brachte die Phantoms mit seinem Return auf die 28-Yard-Linie gut ins Spiel, Quarterback Lennard Turturica passte auf Felix Schulz und der anschließende Catch von Brian Wybrecht brachte das erste First Down der Partie. Der Drive endete allerdings erfolglos, der Punt gelang gut und Regensburg ging nur zehn Yards vor der eigenen Endzone mit der Offense aufs Feld.
John Rincon beendete den Auftaktrun von Phoenix und die Defense den ersten Auftritt der Gäste, die danach allerdings schnell wieder in Ballbesitz kamen: Turturica hatte kurz auf Christopher Deisenroth gepasst, im nächsten Play misslang jedoch der Snap und Phoenix krallte sich den Ball nur 35 Yards von der Wiesbadener Endzone entfernt.
Doch die Defense der Phantoms hielt eindrucksvoll! Cameron Yowell warf auf Malik Small, Dion West sorgte aber dafür, dass der Receiver keinen großen Raumgewinn erzielte. Auch der Drive geriet ins Stocken, sodass Regensburg ein Field Goal versuchte, den Snap aber unsauber durchführte – So blieb es beim 0:0.
Besser machten es auf der Gegenseite die Phantoms, die den Ball auf der 19-Yard-Linie erhielten. Turturica passte lang auf Tibo, der danach über 91 Yards nicht zu stoppen war. Leon Amberg schoss im Anschluss das 7:0 per PAT.
Bis zum Seitenwechsel waren nochmals beide Teams mit ihrer Offense auf dem Feld. Phoenix Alex Poblotzki gelang ein 11 Yards langer Lauf durch die Mitte, seine Mannschaft musste sich aber erneut schnell vom Ball trennen, den Turturica noch auf Justin Schmitt warf und Janis Fiedler eindrucksvoll über 17 Yards trug.
Die Regensburger Petro Jones und Matthew Hull waren zu Beginn des zweiten Quarters nach Schulz´ Catch sofort bei ihm, Turturica fand über 40 Yards Jermain Stuetzel, der es bis 3 Yards vor die Endzone schaffte, dann aber geriet der Drive der Gastgeber ins Stocken. Aus 20 Yards verwandelte Amberg schließlich mit seinem Holder Malthe Schmitt ein Field Goal zum 10:0.
West war es dann, der die Offense nach kürzester Zeit wieder aufs Feld brachte, als er einen Pass abfing und bis in die Endzone trug, der Touchdown aber wegen eines Holding aberkannt wurde. Turturica übernahm, brachte Wiesbaden mit einem Pass auf Schulz bis vier Yards an weitere Punkte heran und Jerry Weishaupt kämpfte sich in die Endzone – vermeintlich, denn auch dieses Mal ahndeten die Referees ein Holding.
Alexander Werner tankte sich wieder bis auf die 4-Yard-Linie, die Phantoms erreichten den Touchdown allerdings erneut nicht: Amberg erhöhte per 22-Yard-Field-Goal jedoch immerhin auf 13:0.
Nicolas Hayes machte mit einem 30 Yards langen Return für Phoenix direkt im Anschluss auf sich aufmerksam, das Augenmerk lag aber auch in diesem Drive eher auf der Defense, die unter anderem durch Dimo Moissiadis und John Rincon sehenswert tacklete. Durch ein Turnover on Downs erhielten die Phantoms exakt in der Mitte des Feldes schließlich den Ball.
Turturica fand nun Weishaupt und Alexandru Popa mit kurzen Pässen, Phoenix Kilian Richter allerdings den stark spielenden Phantoms-Quarterback, den er mit einigem Raumverlust sackte. Wiesbaden kam dennoch – begünstigt durch einige Strafen gegen Phoenix – bis auf die 21-Yard-Linie, erzielte dann per Pass auf Popa den dritten vermeintlichen Touchdown und fiel – wiederum durch gelbe Flaggen – bis auf die 49-Yard-Linie zurück. Luis Moreno fing einen Pass an der Sideline äußerst medienwirksam und Turturica selbst überbrückte nochmals 13 Yards, musste dann aber für ein Field-Goal-Versuch von Amberg vom Feld.
Die Phantoms hatten nun doppelt Pech: Zuerst wurde der etwas zu flach getretene Versuch geblockt, dann nahm Darren Jones den Ball auf und erzielte auf der anderen Seite des Feldes das 6:13. Wegen einer Strafe ging es beim Zusatzpunkt der Gäste 15 Yards zurück, die Regensburger versuchten eine Conversion, der Pass von Yowell wurde allerdings geblockt.
Quarter drei wartete mit einem starken Tackle von Felix Schambach bei Jones´ Return auf, danach hielt die Defense weiterhin sensationell und nachdem Phoenix einmal mehr punten musste, brachte Deshawn Hill Wiesbadens Benji Barnes sofort nach der Ballaufnahme zu Fall.
Auch die Phantoms mussten sich nach nur drei Plays wieder per Punt behelfen, Hendrik Steinrücken sorgte mit einem astreinen Punt bis kurz vor die Endzone aber für eine denkbar schlechte Ausgangslage der Regensburger – und verzeichnete ein Tackle im nächsten Play.
Oskar Truetsch spielte sich nach einem Catch in der Luft mit einem harten Tackle in die Stats, Schambach sackte Phoenix-Quarterback Yowell im dritten Down und Fabio Marchesi returnierte den Regensburger Punt bis auf die 14-Yard-Linie der Gäste.
Highlight der Partie dürfte der Trickspielzug gewesen sein, der zum 19:6 führte. Turturica warf den Ball nach rechts auf Weishaupt, der wiederum den freistehenden Tibo präzise bediente. Das 20:6 erzielte wiederum Amberg.
Ab diesem Zeitpunkt wurde Regensburgs Jones mehr und mehr eingesetzt – und das mit Erfolg: Zuerst tankte er sich athletisch bis auf die Wiesbadener 30-Yard-Linie, wurde dann aber früh an weiteren Yards gehindert. Auf der eigenen 18-Yard-Linie erhielten die Phantoms schließlich das Angriffsrecht und Werner kam mit seinem unnachahmlichen Laufstil sechs Yards weit – Weitere Punkte brachten die Phantoms aber nicht auf die Anzeigetafel.
Phoenix machte es den Phantoms mit einem Beinah-Spiegelbild des Trickspielzuges nach, Sebastian Lang wurde von Barnes aber daran gehindert, frei in die Endzone zu laufen.
Das 12:20 ließ allerdings nicht lange auf sich warten, denn zuerst fing Small einen Pass für ein neues First Down, danach überbrückte Jones die letzten Yards. Der PAT von Dominik Laßmann geriet jedoch zu kurz, was schließlich spielentscheidend werden sollte…
Nur kurze Zeit später fumblete Wybrecht nach seinem Catch den Ball und und Regensburg übernahm auf der Wiesbadener 27-Yard-Linie, von der aus Jones nun das eine ums andere Mal eingesetzt wurde. Jakob Berghäuser sorgte für einen Fumble von Quarterback Yowell, Maximilian König sicherte das Ei allerdings.
Rincon gelang knapp sechs Minuten vor Spielende unter dem Jubel der Zuschauer bei einem langen Pass in die Endzone eine wichtige Interception, der folgende Drive der Phantoms blieb aber erfolglos und 2:30 Minuten vor dem Schlusspfiff kamen die Regensburger auf ihrer eigenen 28-Yard-Linie nochmals in Ballbesitz.
Über rund 50 Yards brachte Yowell seine Offense am Ende des Drives schließlich über Small auf 18:20 an die Phantoms heran, den Conversion-Pass wehrte West am Ende aber (unbeabsichtigt) mit dem Helm ab. Es blieb bei der Führung der Phantoms, denn Felix Schulz sicherte den Onside-Kick.
Für die Phantoms geht es nach einer Woche Pause am Samstag, 5. Juli, weiter, wenn ab 16 Uhr die Biberach Beavers im „Camp“ versuchen werden, den Fluss der Phantoms zu stoppen. Das Hinspiel zu Beginn der Saison endete für Gordons Team in einer knappen 42:43-Niederlage. Mit einem Sieg und mehr als einem Punkt Vorsprung auf die Gäste könnte Wiesbaden den direkten Vergleich noch gewinnen…
Der restliche Spielplan:
Sa., 5. Juli, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Biberach Beavers
Sa., 19. Juli, 17 Uhr: Gießen Golden Dragons – Wiesbaden Phantoms
Sa., 9. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Fursty Razorbacks
Sa., 23. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Nürnberg Rams
Sa., 30. August, 16 Uhr: Regensburg Phoenix – Wiesbaden Phantoms