Die Wiesbaden Phantoms haben ihre Bilanz in der Regionalliga auf 4:0 gesteigert. Das Team von Head Coach David Gordon schlug die Darmstadt Diamonds im Rückspiel auch auswärts – nach dem 37:0 in “Camp Lindsey” dieses Mal mit 45:0.
Gordon hatte schon vor der Partie unterstrichen, dass Darmstadt ein Test für sein Team werden würde. Auch ein Charaktertest. “Das ist ein deutlich verbessertes Team im Vergleich zu 2023. Ich habe betont, dass jeder auf dem Feld und dem Roster sein Bestes geben muss, um zu gewinnen.” Tatsächlich sei er angespannt, da Darmstadt eine Herausforderung darstelle, die nicht unterschätzt werden dürfe. Es könne sein, dass die Diamonds “mit neuen Spielern auf neuen Positionen aufwarten” und die Phantoms zu überraschen versuchten, hatte Gordon am Tag vor dem Spiel vermutet.
Tatsächlich hatten die Gäste die Diamonds souverän im Griff. Die Offense marschierte mehrmals über das Feld, wobei die Line ihrem Spielmacher viel Zeit verschaffte: So warf sich Quarterback Lennard Turturica im ersten Play über 8 Yards auf David Tibo warm, der im zweiten Spielzug über 58 Yards bedient wurde und den ersten Touchdown erzielte. Leon Amberg und Holder Malthe Schmidt sorgten im Anschluss gewohnt souverän für das 7:0. Lange mussten die Phantoms nicht auf weitere sechs Punkte warten, denn im nächsten Drive passte Turturica am Ende auf Justin Schmitt zum 13:0. Allerdings misslang der PAT nach einem verunglückten Snap. Schmidt fasste sich ein Herz, lief Richtung Endzone – und hätte sie wohl auch erreicht – warf aber auf Jerry Weishaupt, ohne dass die Conversion gelang.
Die Defense ließ unterdessen über das gesamte Spiel hinweg kaum ein First Down zu und packte im ersten Quarter gleich mehrfach sehenswert zu. Quin Walker stoppte einen Run von Jerry Böhmann direkt, Fabio Marchesi nahm Diamonds-Quarterback Moritz Ruhrmann sogar einige Yards ab und Raphael Gardoni bekam die Hand noch zwischen Ball und Receiver. Letztes Highlight der ersten 12 Minuten war ein gemeinsames Tackle von Jan Hommer und Caleb Broyles.
Quarter zwei begann mit einem starken Lauf Böhmanns, aber auch diesmal kamen die Hausherren kaum zu Raumgewinn. Auf der Gegenseite überwandt Runningback Patrick Kriese Yard um Yard und brachte seine Offense in die Mitte der Red Zone, von wo aus Turturica erneut Tibo in der Endzone und zum 19:0 fand. Den misslungenen PAT nach dem zweiten Touchdown glich das Special Team mit einer Conversion aus, für die Schmidt den Snap direkt aufnahm und zum 21:0 trug. Es folgten starke Pässe auf Finn Burschyk und Alexandru Popa, allerdings auch eine Interception, die der Darmstädter Lukas Dammköhler auf der 2-Yard-Linie fing. Die Diamonds mussten im vierten Versuch punten und Tibo drang nach einem rund 50 Yards langen Punt Return erneut in die Endzone der Gastgeber ein. Amberg durfte dieses Mal wieder kicken und verwandelte gewohnt routiniert.
Die Defense, die Darmstadt nach der Interception schon eindrucksvoll aufgehalten hatte, agierte weiterin dominant. Kelvin Hearn und Tjark Fabian stoppten Darmstadts Böhmann zweimal fast direkt nach der Ballübergabe und auch Reschke sorgte für ein eindrucksvolles Tackle.
Nach der Pause trug Tibo den Ball bei einem ordentlichen Return aus der eigenen Endzone bis auf die Wiesbadener 30-Yard-Linie, Till Seibel gelangen weitere Yards und Timo Wappler rollte geradezu durch die Darmstädter Defense – in diesem Drive sogar mehrfach. Turturicas Pass auf Nils Meyersen brachte die Phantoms bis 19 Yards an die nächsten Punkte heran, weiter kam die Offense aber nicht und Amberg packte drei Punkte durch ein Field Goal aufs Scoreboard. Selbst ließen die Phantoms auch jetzt keine Zähler zu. Unter anderem tackleten Reschke und Broyles gemeinsam, bevor Reschke Darmstadts Spielmacher Ruhrmann regelrecht über das Feld jagte und schließlich erwischte.
Mehr Höhepunkte gab es im Abschlussviertel, in dem Patrick Kriese zunächst nach drei Läufen in Folge für das 37:0 verantwortlich zeichnete und Amberg einmal mehr traf. Back-up-Quarterback AJ Springer hatte zuvor über 32 Yards Meyersen gefunden und führte die Offense auch im abschließenden Drive gekonnt über das Feld – Kriese hatte dabei nochmals einen 18-Yards-Run beigesteuert, um am Ende Seibel den Ball in die Hand zu drücken. Der packte nach 9 Yards die letzten sechs Zähler auf den Score, bevor Amberg den Schlusspunkt zum 45:0 setzte. Die Defense unterband bis auf ein First Down auch im letzten Viertel noch fast jeglichen Raumgewinn. Hommer biss sich fast wortwörtlich an Böhmann fest, Reschke beharkte den Darmstädter fast über die gesamte Breite des Feldes im Eins-gegen-eins und sowieso waren Line und Linebacker schnell am Gegner. So schnell, dass die Offense kaum Verschnaufpausen erhielt…
Nun steht schon am Samstag, 6. Juli, 17 Uhr, im heimischen Europaviertel der Vergleich mit den Rüsselsheim Crusaders an, die gerade durch eine 20:31-Niederlage gegen die Mainz Golden Eagles auf eine 4:1-Bilanz abgefallen sind. Mitte Mai waren die beiden Kontrahenten im Hessenpokal-Finale schon einmal – in Rüsselsheim – aufeinandergetroffen: Die Phantoms gewannen damals souverän 33:0 und sicherten sich zum zweiten Mal nach 2023 die Trophäe.
Go, Phantoms!
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Der restliche Spielplan im Überblick:
- Sa., 6. Juli, 17 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Rüsselsheim Crusaders
- So., 28. Juli, 15 Uhr: Marburg Mercenaries – Wiesbaden Phantoms
- Sa., 10. August, 15 Uhr: Pirmasens Praetorians – Wiesbaden Phantoms
- Sa., 17. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Mainz Golden Eagles
- Sa., 24. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Kaiserslautern Pikes
- Sa., 31. August, 15 Uhr: Rüsselsheim Crusaders – Wiesbaden Phantoms