Bild: Timo Matz @PHANTOMSFOTOS
Die Wiesbaden Phantoms sind durch einen souveränen 36:3-Sieg gegen
die Wetzlarer Wölfe ins Finale um den Hessenpokal eingezogen. Das
Endspiel findet am Samstag, 29. April, im Rüsselsheimer Stadion am
Sommerdamm statt. Kick-off gegen die Rüsselsheim Crusaders, die im
ersten Halbfinale Fulda bezwungen hatten, ist um 15 Uhr.
In Marburg trafen die Phantoms von Head Coach David Gordon auf
Viertligist Wetzlar. Die Wölfe hatten aufgrund von Platzsperrungen zu
den Mercenaries umziehen müssen, die ihren Kunstrasenplatz für das
Halbfinale zur Verfügung gestellt hatten. Wo die Reserve der „Söldner“
vor zwei Wochen das Halbfinale gegen die Wölfe verloren hatten,
mussten nun erneut die Gastgeber die – sicherlich auch ligenbedingte –
Überlegenheit ihrer Gäste anerkennen. Regionalligist Wiesbaden ließ
vom ersten Play an keine Zweifel aufkommen als Sieger das Feld
verlassen zu wollen. Über ein knappes 6:0 nach dem ersten Quarter
zogen die Phantoms auf 20:3 zur Pause davon, wechselten ab Mitte des
dritten Abschnitts munter ihre Quarterbacks und gaben auch ihren Back-
ups mit fortschreitender Spieldauer mehr und mehr Einsatzzeit. Mit Ende
des dritten Quarters war der Endstand von 36:3 bereits erreicht.
Den Punktereigen hatte Sebastian Sell eröffnet. Der Runningback
brachte nach der Ballübergabe von Quarterback Niklas Woelbert das 6:0
nach einem kurzen Lauf auf die Anzeigetafel. Die Conversion scheiterte
danach und Wetzlar verkürzte kurz nach dem ersten Seitenwechsel per
Field Goal auf 3:6.
Danach punkteten ausschließlich die Phantoms: Sell erzielte das 12:3
per Kick-off Return Touchdown über 85 Yards und Elias Gruber erhöhte
mit seinem PAT erstmals um einen Punkt. Gruber traf auch nach dem
19:3, das erneut die Achse Woelbert-Sell gescort hatte. Mit der 17-
Punkte-Führung ging es in die Pause.
Im dritten Spielabschnitt begannen die Phantoms-Coaches mit der
Spielerrotation. Ab Mitte des Quarters übernahm Lennard Turturica die
Position des Spielmachers und brachte zunächst Christopher Hobson in
Bewegung. Der US-Amerikaner erreichte die Endzone, Gruber traf ein
drittes Mal und die Gäste waren schon auf 27:3 enteilt.
Ein Highlight aus Sicht der stark agierenden Defense war direkt im
Anschluss ein Safety durch Thomas Mansour, der den gegnerischen
Ballträger in der Endzone der Wölfe zu Fall brachte und damit zwei
Punkte einheimste. Sowieso ließ die Wiesbadener Verteidigung wenig
Raumgewinn zu und sorgte immer wieder für Sacks und Raumverluste.
Der fünfte Phantoms-Touchdown gelang wiederum Hobson und Gruber
baute seine perfekte PAT-Bilanz auf vier Zähler aus. Das vierte Quarter
endete schließlich 0:0.
Die Phantoms haben nun knapp zwei Wochen Zeit, um weiter am
Feinschliff zu arbeiten. Gegen Ligakonkurrent Rüsselsheim Crusaders –
Wiesbaden und Rüsselsheim treffen in der regulären Regionalligasaison
ebenfalls aufeinander – geht es immerhin um mehr als „nur“ den
Hessenpokal. Die Partie dürfte eine Positionsbestimmung für die
anstehende Spielzeit sein, denn in der kurzen, zehn Vergleiche
umfassenden Saison 2023 könnte jede Niederlage schon das Ende der
Aufstiegsträume bedeuten.
Stimmen zum Spiel:
Oliver Gebhardt, Sportlicher Leiter: “Wetzlar war wie erwartet ein ernstzunehmender Gegner, Spiel hatte den glücklicheren Ausgang für uns, wir mussten im ersten Quarter den ganzen Rost vom Winter abschütteln, was man auf beiden Seiten des Balles gemerkt hat. Wetzlar hat zu keinem Zeitpunkt aufgegeben, was für uns natürlich super war, da wir dadurch viel durchwechseln und Spieler einsetzen konnten. Alle Jungs haben dadurch Praxis gehabt. Wir blicken jetzt auf kommendes Wochenende, wenn wir im Trainingslager an allen Fehlern arbeiten wollen, die wir gemacht und entdeckt haben. Dass wir im Finale stehen – und das gegen einen Ligakonkurrenten – ist klasse und sind bei den Crusaders gerne zu Gast.”
Niklas Woelbert, Quarterback: “Absoluter Teamsieg heute, wir haben über die Special Teams gescort, die Offense hat durch Pass- und Laufspiel gepunktet, die Defense nur drei Punkte zugelassen und selbst einen Safety erzielt… insgesamt ein wirklich sehr positives Auftreten. Wir haben aber noch viel Verbesserungspotenzial, das wir im Training bis zum Finale in Rüsselsheim nutzen möchten. Wir freuen uns sehr darauf.”
Joris Maas, O-Liner: “Natürlich bin ich glücklich, nach der langen Winterpause endlich wieder auf dem Feld zu stehen und über unseren Sieg gegen die Wetzlar Wölfe. Es gibt jedoch noch Verbesserungspotenzial. Ich freue mich, nächste Woche im Trainingslager mit dem Team daran zu arbeiten und auf das bevorstehende Pokalfinale in Rüsselsheim am 29. April.”