Autor: Michael Wiegand
Zufrieden, dass sein Team eine sehr ordentliche Leistung beim Meisterschafts(mit)favoriten Straubing auf das Feld gebracht hat? Nein! „Zufriedenheit ist Stillstand und Stillstand gerade im Football Rückschritt“, sagte Tibor Gohmert bei seinem Antritt als Head Coach der Wiesbaden Phantoms. Tatsächlich sah Gohmert beim 17:48 gegen die Straubing Spiders Licht und Schatten im Spiel der jungen GFL2-Phantoms. Licht: Quarterback Tom-Emil Meissner sorgte gleich im ersten Drive mit einem kurzen Lauf für die 6:0-Führung über kurze Distanz und David Tibo traf den PAT zum 7:0.
Schatten: Der anschließende Drive der von US-Spielmacher Raleigh Yeldell angeführten Spiders-Offense erreichte ebenfalls die Endzone. Import-Runningback Maleke Fuentes und sein französischer Positionspartner Titouan Billard waren dabei wie im weiteren Spielverlauf nur schwer zu stoppen.
Licht und Schatten wechselten sich im Phantoms-Spiel wie am Himmel über Straubing auch danach weiter ab. Die Offense wurde gestoppt, die Defense musste Yeldell und beim zweiten PAT von Simon Schwetz erneut zuschauen. Das 10:14 brachte im Anschluss Tibo durch ein Field Goal auf die Anzeigetafel. Erneut hatte Meissner sein Team über das Feld geführt, wurde am Ende jedoch von der ständig Druck ausübenden Defense der „Spinnen“ zum Field-Goal-Versuch gezwungen.
Ein Big Play – ein 70-Yard-Lauf von Import Fuentes – sorgte für den 10:20-Rückstand, doch auch nach dem verwandelten Zusatzpunkt steckten die Phantoms nicht auf und arbeiteten sich im letzten Drive der ersten Halbzeit bis kurz vor die Endzone der Gastgeber. Eine Interception zerstörte die Hoffnung auf ein 16:21 oder 17:21 nach zwei Quartern. „Wenn wir den Touchdown machen, läuft der Rest des Spiels anders…“, bedauerte Quarterback Meissner entsprechend nach der Partie. Das Moment war verpasst.
Billards Touchdown-Lauf, ein sehenswerter Yeldell-Pass in die Phantoms-Endzone und zwei verwandelte PAT sorgten ab Wiederanpfiff bis kurz nach Beginn des letzten Quarter für das vorentscheidende 35:10, doch auch nach einem harten Hit gegen Meissner ließen die jungen Phantoms ihr Potenzial aufblitzen: Quarterback Niklas Woelbert bediente seine Receiver zweimal präzise, Runningback Alexander Werner fand Lücken in der Spiders-Defense und Woelbert überbrückte die letzten Yards in die Spinnen-Endzone selbst. Tibo traf anschließend zum 17:35.
Schatten kam schließlich wieder auf, als Spiders-Quarterback Yeldell noch ein halbes Dutzend feiner Pässe auspackte, sein Gegenüber Woelbert aber zwei Interceptions warf und die Spiders die Lücken in der Phantoms-Defense gnadenlos zu zwei weiteren Touchdowns und einem Zusatzpunkt nutzten. Das Moment nach dem 17:35 war ein weiteres Mal verpasst. Mit 48:17 hatten die Gastgeber ihre Aussage zum gesteckten Saisonziel „Aufstieg“ auf der Anzeigetafel untermauert.
Am Samstag, 12. Juni, empfangen die Phantoms nun die Bad Homburg Sentinels in „Camp Lindsey“. Die Sentinels trennten sich am Samstag in ihrem Heimspiel mit 21:21 von den Fursty Razorbacks. Kick-off des Derbys in Wiesbaden ist um 17 Uhr. 100 Zuschauer sind bisher zugelassen, Tickets aber bereits vergriffen. „Eventuell erhalten wir vom Gesundheitsamt die Zusage für 100 weitere Stehplätze“, kündigte der Vorstand der Phantoms an. Wer keine Tickets ergattern kann, muss dennoch nicht auf das Spiel verzichten: Die Phantoms bieten einen Livestream an. Link folgt…