Wie eine Soldatin über die DLRG zum Probetraining kam

Autor: Michael Wiegand

Jana muss weit ausholen, um zu erklären, wie sie als Frau ins Probetraining der Phantoms kam – mit dem GFL2-Team und der U19. „Wie es dazu kam, dass ich mittrainieren durfte, war durch viele Zufälle geprägt“, lacht die 22-Jährige. „Ich bin als Soldatin seit Mitte Januar in der Amtshilfe in Wiesbaden eingeteilt. Dort bin ich Teil der mobilen Teams, die Hausbesuche durchführt. Wir bekommen weitere Unterstützung von der DLRG, die unter anderem Autos und Fahrer stellt. Durch Zufall fuhr ich eines Tages mit Patrick Schulz, der ehrenamtlich beim DLRG arbeitet, und wie das so ist, unterhält man sich und schon kamen wir auf das Thema Football. So kam eines zum anderen…“
Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Schulz das Okay der beiden Head Coaches Tibor Gohmert und Christian Freund erhielt, sie zu Trainings mit dem GFL2-Team und der U19 einzuladen. „Schon in der darauffolgenden Woche war es soweit: Ich durfte bei den Phantoms mit trainieren“, strahlt Jana.
Sie ist aktuell nahe Hannover beim 1. PzGrenBtl 33 in Luttmersen stationiert. „Momentan warte ich als Unteroffizier auf meine Lehrgänge zur Ausbildung zum Unteroffizier mit Portepee, also Feldwebel, für Waffensysteme“, erzählt Jana. Bereits seit Dezember 2018 ist sie Teil der Bundeswehr.
Football spielte Jana bisher bei den Hannover Grizzlies Ladies. „Erst als Linebacker und später als Cornerback und Defensive Back bis ich aus beruflichen Gründen aufhören musste.“ Zuletzt hatte sie mit den Grizzlies die Play-offs um den Aufstieg in die 1. Damen-Bundesliga erreicht – aber knapp verloren.
„Bei den Phantoms habe ich gemerkt, wie sehr mir Football wirklich gefehlt hat“, zeigt sie isch nach ihrem Probetraining nachdenklich. „Es ist einfach der beste Sport der Welt!“
Sie sei beiden Teams, ihren Coaches und jedem, der ihr das Training ermöglicht habe, daher sehr dankbar.
„Ich möchte auf jeden Fall wieder spielen, sobald es beruflich möglich ist. Als Corner, die Position hat mir generell am meisten Spaß gemacht! Aus dem Phantoms-Training kann ich dann einige Übungen mitnehmen. Die Übungen sind grob alle dieselben, aber es gab ein paar Abwandlungen, die mir sehr gefallen haben, die ich gerne einbinden würde.“ 
Sie sei von der Intensität und dem Level der Trainings nicht überrascht, doch aber beeindruckt gewesen. „Ich kannte die physischen Unterschiede zwischen Damen und Herren oder Jugend schon aus Hannover, aber hier ist mir auch folgendes aufgefallen: das Alter! Generell merkt man, dass im GFL2-Team mehr Spielerfahrung und Lebenserfahrung vorhanden war und bestimmte Trainingsbereiche automatisierter waren von den Spielern an sich, sprich weniger geführt, mehr selbstständig, so dass der Coach nur noch verbessern musste und weniger anleiten.“
Den Reiz in einem Herrenteam zu spielen, verspüre sie eher nicht. „Einfach weil es für mich persönlich wegen der körperlichen Unterlegenheit keinen Sinn machen würde. Außerdem ist ein Frauenteam nochmal etwas ganz Anderes und macht mit einem guten Team natürlich ebenfalls super viel Spaß.“
Der Kreis bei den Phantoms hat sich übrigens durch Head Coach Tibor Gohmert interessanterweise geschlossen: Gohmert ist Stabsfeldwebel der Reserve und aktuell im Kreisverbindungskommando Offenbach eingesetzt.

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