„Die wollen unbedingt ins Finale“

Autor: Michael Wiegand

„Der ganze Verein fiebert dem Halbfinale entgegen“, sagt Defensive Coordinator Manuel Tepper. Der Wiesbaden U19-Coach macht aber auch deutlich, dass der Phantoms-Nachwuchs nur Außenseiter im Halbfinale am Samstag um 15 Uhr im Europaviertel, Willy-Brandt-Allee 17, ist. „Wir wissen, dass wir die Außenseiter sind und wollen uns einfach gut verkaufen. Paderborn hat das Finale zu sich nach Hause geholt… Die wollen unbedingt ins Finale!“
Das Duell mit den Dolphins ist für die Wiesbaden Phantoms das absolute Highlight der Saison. Für viele Coaches ist es das erste Halbfinale, für Tepper immerhin schon das dritte nach 1995 (als Spieler) und 2010, als er sogar das Jugendflag-Finale um die Deutsche Meisterschaft erreichte. Die Vorfreude kann er nachvollziehen: „Ich bin schon komplett im Modus“, lachte er schon zu Beginn der Woche.
Drei Jugend-Teams mit mehr als 150 aktiven Spielern laufen im Jersey der 1991 gegründeten Dolphins auf. Sie sind mit U19, U16 und U13 in verschiedenen Ligen vertreten. Die U19 spielte 2016 erstmals in der GFL-J. Der Verein hat etwa 320 Mitglieder und spielte im Herrenbereich in den Jahren 2004, 2005, 2008 und 2014 „perfect Seasons“.
Die Vorbereitung der Phantoms verlief mit zwei Trainings in der zurückliegenden Woche normal, allerdings streuten die Coaches eine Video-Einheit ein.
Am Samstag wünschen sich die Phantoms möglichst lautstarke Unterstützung von der Tribüne. „Es wäre toll, wenn es noch lauter werden würde als vergangenen Samstag“, so die Coaches um Head Coach Christian Freund. „Wir freuen uns auf das Spiel und möglichst viele laute Phans und hoffen, den starken Dolphins ein Bein stellen zu können“, so Tepper.
Wie stark Paderborn ist, betont auch Freund: „Paderborn mit seinen Nationalspielerin, darunter dem Quarterback, wird ein harter Gegner. Im Viertelfinale wurden viele Pässe geworfen und damit gescort.“ Spannend werde das Aufeinandertreffen von Bernd Günther (Offense Wiesbaden) und Paderborns Head Coach Peter Daletzki. „Beide haben lange in der NRW-Auswahl zusammengearbeitet und kennen sich gut“, so Freund.
Wiesbadens Linebacker Coach Holger Hasenöhrl sieht im Erreichen des Halbfinales etwas Historisches, das den gesamten Club voranbringe. „Der Sieg gegen Fürstenfeldbruck im Viertelfinale war etwas Historisches für die Phantoms. Der erste Play-off-Sieg überhaupt, das ist nicht nur für die Spieler oder Coaches ein toller Erfolg, sondern auch für alle, die uns unterstützen, an der Sideline, im Büro, auf der Tribüne. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn durch diese tolle Leistung weitere Sportler den Weg in unsere Teams finden.“
Dass es schwer wird, auch gegen die Dolphins zu bestehen, ist Hasenöhrl ebenso bewusst wie seinen Kollegen: „Die Dolphins wollen unbedingt ins Endspiel, nicht zuletzt weil dort das Endspiel ausgetragen wird. Sie sind der Favorit in diesem Spiel. Sie sind körperlich noch robuster als Fursty und stellen viele Nationalspieler. Dennoch werden wir unser Bestes geben und im Football entscheiden oft Kleinigkeiten. Wir werden alles geben!“
Die Unterstützung der Phans könne im Spiel entscheidend werden. „Mich hat es schon gefreut, dass wir im Viertelfinale so viele Phans im ,Camp‘ hatten, die Jungs haben sich durch die tolle Saison 2017 einfach solch eine Unterstützung auch redlich verdient.“ Er hoffe auf noch mehr Phans als am vergangenen Samstag. „Gerne mit noch lauterer Unterstützung, das verleiht immer noch ein wenig Extra-Power“, ruft Hasenöhrl dazu auf, die Defense der Phantoms möglichst laut zu unterstützen. „Je lauter, desto besser!“
Interessanter Fakt: Eigentlich sollten die Phantoms und Dolphins vor der Saison ein Vorbereitungsspiel austragen, das aber von den Dolphins wegen des Nationalmannschafts-Camps abgesagt wurde. Nun kommt es am Samstag ab 15 Uhr doch zum Vergleich. Allerdings mit deutlich höherem Einsatz. Die U19 baut auf die Unterstützung von Familie, Freunden und Phans…