“Wer nicht ins Halbfinale will, braucht gar nicht in den Bus steigen”

Bild: Michael Wiegand

– Wie ist die Stimmung vor dem Viertelfinale?

Gut, für die Hälfte der Mannschaft ist es das erste Viertelfinale. Entsprechend ist der eine mehr, der andere weniger angespannt. Wer zu den acht besten U19-Teams Deutschlands gehört, darf sich aber auch etwas Anspannung leisten.

– Wie habt ihr die Unicorns gescoutet?

Via Videotausch. Aus welcher Gruppe der mögliche Gegner im Viertelfinale wird, weiß man Dank der Auslosung sehr früh. Zum Ende der Hinrunde kann man dann auch Tendenzen erkennen, so dass wir früh, sowohl mit Köln, wie auch mit Hall Video getauscht haben. Entsprechend viel Arbeitszeit ist bei uns Coaches also in das Videoscouting geflossen.

– Als Du das letzte Mal in Hall gespielt hast, ging das Spiel, der Junior Bowl, verloren. Wie siehts mit Deiner Gefühlslage aus?

Ach, davor habe ich als Head Coach 2014 ein Viertelfinale in Hall verloren. DC damals war Primo Lursini, der jetzt Linebacker Coach in Hall bei den Herren ist und uns ebenso wie unser ehemaliger Jugend-DB Raphael Gardoni am Sonntag die Daumen drückt.

– Ungewohnte Gruppenphase mit zwei Niederlagen. Inwieweit beeinflusst es die Vorbereitung auf die K.o.-Runde?

Man ärgert sich kurz, hakt die beiden unnötigen Niederlagen aber schnell ab und macht weiter. Das Ziel waren die Play-offs, diese haben wir erreicht, jetzt müssen wir noch zwei Schritte als Team bis ins Finale gehen. Wen man da schlagen muss, ist ab Ende egal, wir haben nur eine Chance. Wer nicht ins Halbfinale will, braucht gar nicht in den Bus steigen.

– Außenseiter oder Favorit in Schwäbisch Hall?

Im Gegensatz zu einem Spiel gegen den Zweiten der Gruppe West schätze ich unsere Chancen in Hall besser ein. Football-Aktuell sieht die Chancen auf einen Phantoms-Sieg bei nur 17 Prozent, ich bei 50. Das bessere Team wird gewinnen und wir haben die bessere Defense am Start. Platz drei in der gesamten GFL-J immerhin!

– Wo liegen die Stärken und wo die Schwächen der Unicorns?

Das gute Coaching bei den Unicorns beginnt bereits in der U16 und setzt sich in der U19 fort. Head Coach Dominik Graf hat einen guten Trainerstab, der für eine variable Offense und eine schnell reagierende Defense gesorgt hat. Während wir zwei U19-Nationalspieler im Kader haben, sind es bei den Unicorns gleich sechs, davon einer für die Schweiz in der Offense. Die Jungs kennen sich also und auch der Input hat uns in der Vorbereitung geholfen.