„Ich habe den Jungs als Vergleich den Junior Bowl genannt. Wir hatten damals auch sechs Turnover – da wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen“, sagte Head Coach Christian Freund nach der ernüchternden 14:19-Niederlage seiner U19. Die Wiesbaden Phantoms, die in Bad Homburg bereits 14:0 führten, rutschen damit in der GFL-J-Gruppe Mitte mit nun 4:2 Punkten hinter ihre Gastgeber, die ihre beiden ersten Partien jeweils gewonnen haben.

Nach dem 14:0 sah alles nach einem recht leichten Sieg für die Phantoms aus, die durch einen kraftvollen Lauf Nick Kaufmans zunächst das 6:0 und dann dank geglücktem PAT von Elias Gruber auch das 7:0 erzielten. Phil Oesterling sorgte für einen sehenswerten Quarterback Sack und dem ersten der sechs eigenen Turnover egalisierte die bis zu diesem Zeitpunkt dominierende Defense ebenfalls direkt im nächsten Play. 

Kaufmans 65-Yard-Lauf zum 13:0, das 14:0 durch Gruber und Sebastian Orthmanns Interception im nächsten Drive der Gastgeber vermittelten den Eindruck, die U19 würde sich den dritten Triumph der Saison nicht mehr nehmen lassen – aber weit gefehlt: Das Team schenkte den Erfolg in der Folge selbst her.

Einen miesen Snap der Wiesbadener nahm der Gegner auf, schaffte danach zwar nicht die letzten vier Yards bis in die Endzone der Phantoms, brachte ihnen aber mit einem Field Goal die ersten Gegenpunkte der aktuellen Spielzeit ein. Mit 14:3 ging es in die Pause.

Ab dem dritten Quarter misslang den jungen Wiesbadenern vieles – zu viel, um die 11-Punkte-Führung über die Runden zu bringen. Ein weiterer unpräziser Snap wurde dieses Mal von Bad Homburg auf der 7-Yard-Linie aufgenommen und durch einen kurzen Lauf sowie einen Zusatzpunkt zum 10:14 umgewandelt.

Nachdem die Phantoms den Ball ein weiteres Mal – dieses Mal auf der eigenen 32-Yard-Linie – fumbleten, stoppten die Wiesbadener den gegnerischen Drive zwar und Oesterling nahm nach einem Fumble das Ei auf, doch wieder machte ein schlechter Snap der Offense einen Strich durch die Rechnung – Bad Homburg erreichte kein neues First Down, das Wiesbadener Special Team sprang jedoch direkt in den Punter und zeigte sich spendabel: Das geschenkte First Down münzten die Gastgeber am Ende des Drives zum 17:14 um.

Ein 22-Yard-Lauf Kaufmans ließ die Wiesbadener zwar nochmals hoffen, doch ein weiterer Fumble beendete den Angriff 32 Yards vor der Endzone. Das 19:14 scorten die Phantoms per Safety – nach einem ungenauen Snap – quasi selbst, doch auch zu diesem Zeitpunkt wäre das Spiel noch nicht verloren gewesen. Einen erfolgreichen Onside-Kick pfiffen die Schiedsrichter wegen Offside ab und den zweiten Onside-Kick sicherten die Gastgeber.

Zwei Minuten vor Spielende verschoss Bad Homburg ein Field Goal und gab nochmals den Phantoms den Ball, die sich aber schließlich bei 1:31 Minuten wegen Philipp Lotz‘ Interception endgültig selbst geschlagen hatten.

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