Wenn man sich selber ausbremst

Autor: Michael Wiegand

Nicht ganz zufrieden war Head Coach Christian Freund mit dem Auftritt seiner U19 bei den Gießen Golden Dragons. Den GFL-J-Vergleich gewannen die Wiesbaden Phantoms mit 36:0 zwar souverän, „bremsten“ ihren Offense-Motor aber nach Aussage Freunds das eine ums andere Mal durch unnötige Strafen und technische Fouls selbst ab.
„Wir haben uns vom Gegner etwas einlullen lassen, unsere Spielgeschwindigkeit an seine angepasst und zu viele unnötige Strafen produziert“, so Freund. Tatsächlich dominierten die Phantoms die Partie ab der ersten Minute und sicherten sich nach dem Kick-off direkt den Ball, nachdem die Golden Dragons ihn fumbleten. „Gerade aufgrund dieser Dominanz sind Holdingstrafen unnötig und technische Fouls wie falsche Formationen der nachlassenden Konzentration geschuldet.“
Dem Turnover ließen die Phantoms direkt einen 18-Yard-Touchdown-Pass von Lennard Turturica auf Justin Schmitt folgen. Die Two-Point-Conversion misslang jedoch – Schmitts Lauf erreichte die Endzone nicht.
Noch im ersten Quarter schraubte die Phantoms-Offense die Führung auf 18:0, während die Defense die Dragons am Boden hielt. Erneut bediente Turturica seinen Go-to-guy Schmitt per Pass – dieses Mal über beeindruckende 39 Yards! – und erneut vergaben die Phantoms den Zusatzpunkt. Dasselbe Bild zeigte sich beim dritten Touchdown:Ein drittes Mal ein Pass auf Schmitt, dieses Mal von Noah Sommer und ein drittes Mal ließ die U19 Zusatzpunkte liegen. Die zweite Conversion scheiterte wieder.
Nach einem punktlosen Quarter bauten die Phantoms ihre Führung erst nach der Halbzeit aus. Turturica passte über 37 Yards sehenswert auf Konstantin Klaperski und brachte das 24:0 auf die Gießener Anzeigetafel, auf einen 25. oder gar 26. Zähler mussten die Phans aber erneut warten, denn einmal mehr scheiterte die U19 mit ihrem Conversion-Versuch. Das 30:0 entstand durch Turturicas vierten (!) Touchdown-Pass. Nun fand der junge Wiesbadener Quarterback Luca Sack über 19 Yards. Der dritte Conversion-Versuch in Folge misslang danach wieder.
Wie beim Sieg über die Saarland Hurricanes erhielten nun vermehrt die Back-ups Einsatzzeit und auch auf der Quarterback-Position wurde gewechselt. Noah Sommer nutzte die Gelegenheit und passte kurz über sieben Yards auf Matheo Oesterling, der das 36:0 – gleichzeitig der Endstand – markierte. Auch zum Abschluss des Spiels scheiterten die Phantoms an einer Conversion.
„Es mag platt klingen, aber ,nur‘ 36 Punkte zeugen nicht von der heutigen, wahren Schlagkraft der Offensive“, bilanzierte Christian Freund nicht ohne Blick auf sechs ungenutzte Chancen auf Zusatzpunkte. „Die null zugelassenen Punkte unserer Defense lesen sich sehr gut und sind ein Statement. Das Ergebnis war allerdings auch nur kurz gefährdet."
Die Phantoms haben nun knapp zwei Wochen Zeit, um sich auf das schwere und für die Play-offs vorentscheidende Heimspiel gegen die Saarland Hurricanes vorzubereiten. Tickets für die beiden U19-Heimpartien am 10. Oktober gegen die Canes und 17. Oktober gegen die Dragons gibt es ausschließlich auf www.reservix.de. Ein Verkauf vor Ort am Eingang von „Camp Lindsey“ findet nicht statt.
Der restliche U19-Spielplan im Überblick:
Sa., 10. Oktober, 14 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Saarland Hurricanes,
Sa., 17. Oktober, 14 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Gießen Golden Dragons