Autor: Michael Wiegand
Die unter 18-jährigen U19-Spieler der Wiesbaden Phantoms tragen am 31. August die „Wiesbaden Challenge“ gegen die H.H. Arnold High School der hessischen Landeshauptstadt aus. Der Eintritt für Zuschauer beträgt fünf US-Dollar, am Verpflegungsstand kann ausschließlich mit Dollar gezahlt werden und zudem ist eine Anmeldung via E-Mail an challenge@wiesbaden-phantoms.de nötig. Benötigte Angaben sind Name, Vorname, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Ausweisnummer.
Das Spiel ist ein hochinteressanter Vergleich gleichaltriger US- und deutscher Spieler. Bisher gewann fünfmal die High School, einmal nahmen die Phantoms den Wanderpokal mit nach Hause. Würden die jungen US-Amerikaner auch im Jersey der Phantoms auflaufen, wäre ein Leistungssprung der ohnehin starken Jugend des Clubs durchaus möglich. „Nur manchmal findet der eine oder andere Sportler den Weg zu den Phantoms. Wyatt Crawford hat 2017 beispielsweise lieber in unserer U16 und für die U17-Hessenauswahl gespielt als für die High School. Es gibt da auch die Beschränkung, dass man keinen gleichen Sport außerhalb oder parallel zur Schule machen kann“, erklärt Christian Freund, Head Coach der U19-Phantoms, warum dies jedoch nur selten der Fall ist.
Die erste Ausnahme war Phillip Floyd: „Ich war der erste, der sowohl für die High School als auch für die Phantoms gespielt hat“, so der US-Amerikaner, der die H.H. Arnold von 1997 bis 2001 besuchte. „1999 war das für eine Saison. Ich wurde damals vom Vorsitzenden gefragt, ob ich nicht nach der High-School-Saison für die Phantoms spielen wolle. Die Aussicht darauf, das ganze Jahr über Football zu spielen, war natürlich eine perfekte Gelegenheit! Ich wurde auch dadurch ein sehr guter High-School-Spieler, weil ich ohne Pause trainieren konnte. Auch darum habe ich wohl ein Stipendium des Saint Peter’s College in New Jersey erhalten.“
Floyd wurde 1983 im deutschen Bitburg als Sohn eines US-Soldaten geboren, spielte als Quarterback, Defensive Back, Kick Returner, Wide Receiver und Runningback Football, lebt heute in Bossier City, Louisiana, und arbeitet für die Air Force.
„Ich verfolge die Entwicklung der Phantoms sehr genau”, betont er. „Man sieht ganz offensichtlich, dass sie eine sehr gute Entwicklung durchlaufen haben, auch wenn sie nicht mehr in der GFL spielen, scheint das Team auf dem aufsteigenden Ast zu sein. Die Phans sind sehr treu, die Jugend wird immer stärker und die ,Challenge’ eröffnet vielleicht die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit mit der High School.“
Immerhin sei der Unterschied zwischen Football an der High School und Football in einem deutschen Club nicht sehr groß. „Warum auch? Es ist Football! Es zählen die selben Stärken und Talente, jeder US-Spieler sollte die Möglichkeit nutzen, im Phantoms-Jersey aufzulaufen!“
Selbst werde er sich die „Challenge“ am 31. August nicht anschauen können. „Ich muss arbeiten, hoffe aber, dass sie 2019 wieder ausgetragen wird, dann vielleicht bei den Phantoms.“